Am Dienstag, den 25. Februar, gab es an der Realschule Althengstett besonderen Besuch im Kunstunterricht der Klassen 5b und 6c. Frau Weiss und Herr Hackstein vom Verein Württembergische Schwarzwald-Bahn Calw sowie der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel waren zu Gast, weil an der Realschule Althengstett momentan mehrere kreative Projekte laufen, die mit der Eröffnung der Hermann- Hesse-Bahn zu tun haben.
Insgesamt sechs Klassen nehmen derzeit im Rahmen des Kunstunterrichts am Wettbewerb des Landkreises teil, der die Eröffnung der Bahnstrecke begleitet. Kunstlehrerin Marina Spiller ist mit einer Klasse dabei, Kunstlehrer Dirk Burkhardt mit zwei und bei Kunstlehrerin Bärbel Papke haben sich drei Klassen mit unterschiedlichen Projekten für diesen Wettbewerb begeistern lassen. Die Bläserklasse 5b mit einem collagierten Musik-Bläserzug, bei dem die Musiker mit ihren Instrumenten an der Bahnstrecke nach Calw laufen gemäß dem Motto: Hermann- Hesse – Bahn: Prima für unser Klima. Die Klasse 6c lässt allerlei fantastische Tiere nach Calw wandern, während die Klasse 10b einen der ganz besonderen musikalsichen Gäste von Calw kreativ in Szene setzt: Udo Lindenberg. Die Schülerinnen und Schüler gestalten zu Songs von Udo Lindenberg in Grüntönen gehaltene Kunstwerke. Sie haben bereits einen persönlichen Brief an Udo Lindenberg verfasst mit der Ansprache „Hallöchen lieber Udo!“ Und erhielten von Udo Lindenberg eine persönliche Nachricht – „no panic“ als überraschende Reaktion darauf.
Beim Besuch an der Realschule erfuhren die Fünft- und Sechstklässler Interessantes über die Bahnstrecke von Stuttgart nach Calw. Unter anderem wurde ein Buch aus dem Jahr 1872 gezeigt, in dem die erste Fahrt der Bahn von Stuttgart über Calw nach Nagold dokumentiert ist. Bei dieser Eröffnung vor 153 Jahren war sogar der König von Württemberg zu Gast in Calw. Der letzte Personenzug fuhr auf dieser Strecke im Jahr 1983. Nach über 40 Jahren ist nun das Jahrhundert-Projekt kurz vor dem Abschluss. Dass die Bahn nach dem wohl berühmtesten Sohn von Calw, nach Hermann Hesse benannt ist, versteht sich von selbst, zumal Hermann Hesse in seinen Briefen und Romanen über die Bahnfahrt nach Calw schrieb und dabei regelrecht geschwärmt hat.
Die Schüler konnten ihre Fragen stellen. So wurde erklärt, dass es sich bei der Hermann – Hesse-Bahn nicht um eine S-Bahn, denn eine S-Bahn fährt mit Oberleitung. Die Hermann- Hesse – Bahn hat keine Oberleitung und gilt deshalb auch nicht als Verlängerung der S 6. Schätzungsweise werden ca. 2800 Pendler täglich die 30 km lange Strecke von Calw nach Renningen nutzen. Ab welchem Zeitpunkt genau die neue Bahn fahren wird, kann noch nicht gesagt werden, da es noch ein Problem mit den Fledermäusen gibt. So soll im Bahntunnel noch ein neuer Tunnel für die Tiere entstehen.
Gemeinsam trugen die Schülerinnen und Schüler dann noch die Vorteile zusammen, die die Hermann- Hesse – Bahn mit sich bringt: kein Stau und weniger Verkehr, weniger Unfälle, besser für die Umwelt, es ist günstiger und in Stuttgart muss kein Parkplatz gesucht werden. Nach diesem Besuch werden die jungen Künstler mit Elan und neuen Hintergrundinformationen an ihren Kunstwerken weiterarbeiten. Wer diese Kunstwerke sehen möchte, kann dies in der Zeit vom 13.-23. Mai im Landratsamt bei der offiziellen Ausstellung tun. Anschließend wird die Ausstellung ab 24. Mai in der Festhalle Neuhengstett zu sehen.